Bis ins Jahr 1860 war Zingst dem Kirchspiel Prerow zugeordnet.
Nach Vorgabe des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV wurde 1862 die Peter-Pauls-Kirche in Zingst als ein charakteristisches Beispiel preußischer, neugotischer Architektur eingeweiht. August Stüler hat neben August Soller als Architekt am Bau der Kirche gewirkt.
Das Umfeld der Kirche enthält mit den Pflasterbelägen aus Lesesteinen und Findlingen, den Weißdornhecken als Abgrenzung zum Friedhof und Pfarrhof und den Baumreihen einen umfangreichen Bestand an Originalsubstanz.
Der Alte Friedhof wurde 1857 vor der Kirche errichtet und ist damit auch ein Zeugnis der Entwicklung einer eigenständigen Kirchgemeinde in Zingst. Grabflächen wurden in einer durchlaufenden Reihenstruktur mit einer Ausrichtung nach Osten angelegt. Einige Grabanlagen zeigen mit einer hochwertigen Gestaltung, Materialwahl und Handwerkskunst Bestattungskultur mit einem eigenen Denkmalwert. Grabsteine wichtiger Persönlichkeiten (z.B. Kapitäne) prägen den Friedhof und sind Zeugen der Geschichte des Ortes.
Der Neue Friedhof wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und Anfang des 20. Jahrhunderts erweitert. Er nimmt die Reihenstruktur des Alten Friedhofs auf und
führt diese konsequent fort. Im älteren, östlichen Teil besitzen einzelne Gräber einen Denkmalwert. Der nördliche Friedhofsteil entstand erst im Jahr 1953 mit einer ähnlichen Struktur. Durch Kriegs- und Nachkriegszeit, Flüchtlingszustrom und die Einrichtung eines Kreis-Altersheimes waren die Kapazitäten der vorhandenen Friedhofsteile erschöpft.
Mit der erarbeiteten Planung soll der Friedhof in Zingst als eingetragenes Gartendenkmal mit den denkmalgeschützten Gebäuden Kirche, Kapelle und Pfarrhof langfristig entwickelt und gestaltet werden. Dabei wurden nicht nur rückläufige Bestattungszahlen, sondern auch neue Bestattungsformen berücksichtigt.
Auftraggeber: Kirchgemeinde Zingst
Planung: 2012
Fläche: ca. 20.600 m²
Umfang: Denkmalpflegerische Zielstellung, Studien für Teilbereiche