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hannes hamann - landschaftsarchitekten - 2019 Lüneburg, Salzmuseum
 

2019 Lüneburg, Salzmuseum

 Der städtebauliche Entwurf sieht einen eingeschossigen rechteckigen Baukörper vor, der sich über die gesamte Breite des museal genutzten Bereiches des Siedehauses erstreckt und sich in seiner Höhe am unteren durchlaufenden Fassadenband des Bestands orientiert, wodurch die durchgängige Gebäudestruktur des Siedehauses wahrnehmbar bleibt. Der trichterförmige Verlauf des Eingangs öffnet sich in Richtung des Hauptbesucherstroms und zieht die Besucher*innen in das Gebäude. Gleichzeitig nimmt der neue Anbau die Fassadenrichtung des historischen Siedehauses auf und fügt so das Gebäude und den Außenraum zusammen. Der Haupteingang wird als verbindendes Element zwischen Siedehaus und Gesamtanlage ausgebildet und dient dabei als Mittelpunkt des gesamten Areals. Die Kubatur des neuen Baukörpers orientiert sich an der kristallinen Struktur des Salzes.  Waren die Außenanlagen der Saline Lüneburgs vor Stilllegung der Siedeöfen in den 1980er Jahren noch eine der historisch wertvollsten Freiraumstrukturen der Stadt, so können diese heute nur noch als Artefakte in mitten von Parkplätzen und Lieferzonen wahrgenommen werden. Die Zergliederung des Areals durch öffentliche Gehwege und Parkplätze resultiert in einer Zusammenhangslosigkeit der Elemente. Mit der Auflösung des historisch-städtebaulichen Ensembles, verloren auch die einzelnen Bestandteile der Saline ihre Bedeutung. Eine städtebauliche Arrondierung umliegender Flächen ist somit Hauptbestandteil des neuen Freiraumkonzeptes. Durch das Schließen des Weges zwischen Eselstall und Solehügel und der damit einhergehenden Einfriedung der Außenanlagen, wird eine neue Raumkonfiguration generiert, welche nicht nur die einzelnen Ausstellungsstücke wieder in den Dialog bringt, sondern die auch eine konfliktneutrale, infrastrukturelle Antwort für Anwohner und Besucher bietet. Der Solehügel wird das neue Zentrum des Ensembles, welchem mehr Raum gegeben wird.

Der Tatsache bewusst, dass es sich um ein Grabungsschutzgebiet handelt, kommt es zu keinen Erdbewegungen, die die historische Substanz gefährden. Um dem Konzept eines Freilichtmuseums gerecht zu werden, wurde im Entwurfsprozess verstärkt auf eine barrierefreie Erschließung der Außenanlagen geachtet. Ein Bodenbelag aus weicher wassergebundener Decke, soll dem Besucher auch ein unaufgeregtes

Gefühl vermitteln, welches zum Verweilen und Flanieren einlädt. Um die Barrierefreiheit auch zwischen den Solespeichern zu gewährleisten, ohne in den denkmalrechtlich geschützten Hügel einzugreifen,

ebnen aufgeständerte Stege und Rampen den Weg über unebene Bereiche auf der Hügelspitze. Diese Metallgitterstege werden immer mit einem mittigen Laufweg aus Metallplatten versehen. Dies gestattet dem Besucher zum einen den Besuch der historischen Solespeicher, zum anderen entstehen Galerien und Aussichtspunkte mit hoher Aufenthaltsqualität, durch welche Landmarken der Stadt Lüneburg erfahrbar

gemacht werden. Das vermehrte Vorkommen von salzliebenden Pflanzen, das Integrieren von Informationstafeln und die Nachinnenverlegung des Zeitungspavillons mit Sitz- und Spielgelegenheiten sind zusätzliche Gestaltungselemente, die das Konzept eines Freilichtmuseums stützen und dem Besucher auch außerhalb der Ausstellungsräume die Bedeutung von Salz vermitteln. Bodenmarkierungen (in Anlehnung an den historischen Schienenverlauf des Areals) sollen helfen museumsinterne, städtische und überregionale

Zusammenhänge der „Salzwege“ zu vermitteln. Dieses Element soll die Besucher leiten, informieren und neugierig machen. Das ca. 100m entfernte Brunnenhaus wird dadurch wieder in einen Zusammenhang mit dem eigentlichen Museum gebracht, ohne es dabei aus dem historischen Kontext zu entfernen und der Komplex untereinander wieder verknüpft.
  


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